Motorradhelm Materialkunde

Motorradhelm Materialkunde

ABS/Resin

ABS/Resin ist mittels Beigaben von unterschiedlichen Stoffen aufgewertetes Polycarbonat. Es wird bei Helmen der unteren und mittleren Preisklasse verwendet.Eigenschaften:
  • Helme der mit guten bis sehr guten Materialeigenschaften
  • relativ geringe Lebensdauer (unter 5 Jahre)
  • nicht lackierbar
  • Siehe auch: Polycarbonat Lexan

Carbon

Carbon Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff/CFK (C steht für Carbon und ist Kohlenstoff) bezeichnet einen Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoff, bei dem in eine Matrix (z. B. aus Kunststoff) Kohlenstofffasern, meist in mehreren Lagen, als Verstärkung eingebettet werden.Die verschiedenen Lagen werden in der Regel per Hand aufeinander laminiert.Eigenschaften:
  • Carbon ist ein High-End Material
  • besticht durch ein hohes Maß an Stabilität
  • sehr geringes geringes Gewicht
  • durch das geringe Gewicht geringere Belastung der Halswirbelsäule bei einem Unfall
  • lange Lebensdauer (mehr als 10 Jahre)

Fiberglas GFK Multifaser Composite Fiber

Diese Materialien gehöhren zur Gruppe der Duroplaste.Eigenschaften:
  • hochfestes Material mit hervorragenden energievernichtenden Eigenschaften
  • Helmschale aus mehreren aufeinander laminierten Schichten
  • oft in Verbinung mit Carbon, Aramid, Kevlar oder Dyneema (Multifaser, Composite Fiber etc.)
  • lackierbar
  • lange Lebensdauer (mehr als 10 Jahre)

Stonefibre (Steinfiber)

Diese Materialien gehöhren zur Gruppe der Duroplaste. Stonefibre (Steinfiber) ist ein außergewöhnlich robuster Verbundstoff aus Polyesterharzen, gemahlenem Stein und zusätzlich eingelegten Strängen aus Fiberglas.Eigenschaften:
  • besonders robustes Material mit hervorragenden energievernichtenden Eigenschaften
  • Helmschale aus mehreren aufeinander laminierten Schichten
  • hohe Stabilität
  • lackierbar
  • geringes Gewicht
  • kälte- und hitzebeständig
  • lange Lebensdauer (mehr als 10 Jahre)

Harte oder weiche Aussenschale?

Dass nur „harte“ Helmschalen sicher sind läßt sich physikalische leicht widerlegen. Nicht die Härte der Schale, sondern die Verteilung der Aufprallenergie ist entscheidend.Natürlich muss die Helmschale eine gewisse Härte und Reibfestigkeit haben, um den Kopf beim harten Aufschlagen bzw. Rutschen auf der Fahrbahn zu schützen.Das Schlüsselwort jedoch ist Verstauchungsenergie.In einer weicheren Helm-Außenschale können sich die Moleküle besser bewegen und somit die Energie gleichmäßig verteilen.Bei einer weicheren Schale wird die Aufprallenergie nicht punktuell sondern auf eine große Flächeverteilt wird und besser abgebaut. Wenn sie dann noch zerbricht, wird noch weitere Energie vernichtet, somit wirkt dieser Aufbau wie eine Knautschzone.

Auwirkungen des Gewichts

Folgende physikalische Formeln können hierzu Aufschluß geben:Energie = ½ x M x (Energie = ½ Masse mal Geschwindigkeit²)Das bedeutet dass der Kraftaufwand, bzw. die Beschleunigungs-Energie gleich ½ Gewicht (ca. 4-5kg Kopf + Helm 1-1,5kg) mal Geschwindigkeit² ist.K = M x RKraftaufwand ist gleich Masse mal HebelarmDas bedeutet dass der Kraftaufwand gleich der Masse des (ca. 4-5kg Kopf + Helm 1-1,5kg) mal Hebelarm ab dem dritten Wirbel bis Kopfschwerpunkt, höhe des Ohrs ist.Daraus ergibt sich:
Je schneller die Geschwindigkeit/Beschleunigung oder je schwerer das Helmgewicht, desto mehr Kraft bzw. Energie wird benötigt, den Kopf auf der Wirbelsäule zu halten.
Ein leichter Helm bringt deshalb gleich zwei Vorteile:1. Der Tragekomfort erhöht sich, da die Nackenmuskulatur durch das geringe Gewicht auch nach längeren Tourendurch andauerndes Bremsen und Beschleunigen weniger belastet ist2. Die evtl. unzureichende Kraft der Nackenmuskulatur wird kompensiert und bei starken Bremsmanövern bzw. beim Aufprall wird die Gefahr von Halswirbelverletzungen reduziert. Möchtest du noch etwas ergänzen? Lass es uns in den Kommentaren wissen…
StefanM

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